Der Schlittenbauer.
Peter Egli aus Conters

Sobald die Heuernte eingebracht, die Kühe im warmen Stall stehen und draussen der erste Schnee liegt, zieht Peter Egli die grüne Arbeitsschürze an. Und zieht sich in seine Werkstatt zurück. Diese ist perfekt eingerichtet, jedes Ding an seinem Platz. Bis ein «Gögel» (das ist Prättigauer Dialekt und bedeutet «Schlitten») bereit ist, benötigt Peter unzählige Arbeitsschritte.

Zuerst werden die Klotzbretter, zuvor während mindestens zwei Jahren getrocknet, zu verschieden dicken Latten gefräst, gehobelt und «uf z’Mäss abglengt» (abgemessen). Holzherkunft? Natürlich sind Peters Schlitten aus heimischem Holz gefertigt, konkret aus Esche. Ein Holz, das sich bestens für die starke Beanspruchung eignet und welches auch durch Kälte und Nässe keinen Schaden nimmt.


Weitere Arbeitsschritte sind Zapfen fräsen für die Beine, Löcher bohren und sämtliche 16 Einzelteile aus Holz miteinander verbinden. Leim benötigt der 75-jährige Schlittenbauer nicht. Alles wird mit Zapfen, Keilen und einigen wenigen Schrauben verbunden. Für jede Arbeit, bei der es etwas abzumessen gilt, greift Peter auf eine Schablone zurück. Selbstgemacht und ausgetüftelt, natürlich. Sogar einen «Gögelbock» hat er geschreinert, einen Montage-Tisch.
Peters Hobby war schon seit eh und je «Handwerkeln», Flickarbeiten, Basteln – das ist für ihn eine schöne Abwechslung zur Stall- und Feldarbeit. Und so ist er auch ein Fachmann für die Eisenteile an seinem Schlitten. Diese einzelnen Teile bearbeitet er aus sechs Meter langen Eisenstangen: Schneidet, schmiedet, schmirgelt, biet und bohrt, bis alles passt.


Zu guter Letzt erhält jeder Schlitten noch eine schützende Lackierung und ins harte Eschenholz geschnitzt den gewünschten Namen des künftigen Besitzers. Ein solch edles Gefährt hat seinen Preis: Ein Schlitten von 110 cm Länge kostet 450 Franken. Dafür erhält man ein echtes Unikat, mit viel Liebe zum Holz gefertigt.

Und wo kann der neue, edle Holzschlitten ausprobiert werden? Peter Eglis Schlitteltipp: Auf dem 12 Kilometer langen Schlittelweg der Fideriser Heuberge, einer der längsten Schlittelbahnen der Schweiz. Aber auch die Strecke von der Madrisa-Bergstation nach Saas macht grossen Spass, findet Peter und schliesst die Werkstatt-Türe. Feierabend.
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