Weltweit einzigartig.

Olympia Bob Run

Olympia Bob Run St. Moritz-Celerina
Zusammengepresst wie ein Gummiball sitzt man in dieser «Rakete» und wartet auf den Moment des Abschusses. Ein komisches Gefühl. Nervosität kommt auf. Dann die Anweisungen des Bob-Piloten – ein Baum von Mann. Wichtig sei, immer nach vorne zu schauen, den Kopf oben halten. Denn einmal unten, kriegt man ihn wegen den enormen Fliehkräften nicht mehr hoch. Und – auch empfehlenswert: ordentlich an den Gummiseilen festhalten. Pampf. Diese Informationen sitzen. Wenn das nur gut geht …
Olympia Bob Run St. Moritz-Celerina

Rückblende

Begonnen hat die Geschichte des Olympia Bob Runs im Oberengadin am Ende des 19. Jahrhunderts. Die vorwiegend britischen Wintergäste suchten nach einem Ort für die Ausübung ihrer eben erfundenen Sportart. 1904 war’s dann soweit – die Bobbahn wurde erstmals in Betrieb genommen. Die älteste Bobbahn der Welt ist bis heute auch der einzige Natureiskanal.

Olympia Bob Run St. Moritz-Celerina

Weisses Pulver

Mittels dreier Schneekanonen wird Kunstschnee erzeugt – etwa 5‘000 Kubikmeter gefrorenes Nass. Lastwagen verteilen den Schnee auf der Strecke. Dann wird fleissig geschaufelt. Die ersten Wochen grüben sie sich wie Maulwurfe durch die Haufen, meint der Dienstälteste des Bautrupps. Gefragt ist gutes Handwerk. Viel Augenmass. Dafür wenig Computer und moderne Technik. Fixpunkte wie Markierungen an Bäumen oder an einem Betonschacht dienen zur Linienführung.

Olympia Bob Run St. Moritz-Celerina

Glücklich «geflasht»

Zurück im engen Bob: Dieser fährt gemächlich los. Doch schon nach ein paar Metern steigt das Tempo rasant an. Geradewegs und mit rund 130 Sachen rast man auf eine Eiswand zu. Sunny Corner. Weiter geht’s. Den Kopf immer noch oben haltend. In der Steilwandkurve Horse-Shoe spürt man die grosse Zentrifugalkraft. 75 Sekunden später ist der Wahnsinns-Rausch vorbei. Die Beine? Immer noch leicht zitternd. Das Dauergrinsen kriegt man fast nicht mehr weg. Und als Erinnerung gibt’s ein Diplom und eine Anstecknadel.