Martin Bienerth

In Andeer ist vieles anders als in der übrigen Schweiz. So gibt Martin Bienerth schon seit 2005 jedem Bauer einen Rappen mehr pro Liter Milch, wenn dessen Kühe Hörner tragen. Der gebürtige Allgäuer ist überzeugt, dass das Kuhhorn nicht nur eine Funktion hat, sondern auch ein Schönheitssymbol ist.

Fünf ortsansässige Bauern liefern jedes Jahr 400'000 Bio-Milch bei der Sennerei ab. Die kurzen Wege sind mit ein Grund für die aussergewönliche Qualität der 20 Andeerer Käsesorten. Denn bei jeder Bewegung nimmt die Qualität der Milch und somit auch des späteren Käses ab.

Für Martin Bienerth und Maria Meyer (im Bild links) steht nicht nur der Käse, sondern auch das Bergdorf Andeer im Zentrum. Schliesslich ist der Käse das Resultat verschiedener regionaler Zahnrädchen, die hier ineinander greifen: kräuterreiches Futter, zufriedene Kühe, engagierte Bäuerinnen und Bauern, innovative Ideen im Sennerei-Team und natürlich auch Kundinnen und Kunden, die das alles schätzen.

Die zweite grosse Leidenschaft Martin Bienerths ist das Schreiben und Fotografieren. Was sollte er damals während den Wintermonaten auch sonst machen, als er als Älpler z'Berg ging? Mit Worten und Bildern versucht er seither seine Alp-Eindrücke einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Im Oktober 2014 erschien bereits sein drittes Buch «Alpsicht».

Eigentlich benötigt ein Käse gar keine zusätzliche Verpackung. Die Rinde schützt das feine Innere bereits ausreichend, sofern sie aus einem optimalen Gleichgewicht aus Bakterien, Schimmeln und Hefen besteht. Das tägliche «Schmieren» der jungen Käselaibe unterstützt die Rindenbildung.

Bevor Andeerer SäumerChäs, Andeerer Gourmet, Andeerer Schmuggler oder Andeerer Christall über die Ladentheke gehen, lagern sie drei bis achtzehn Monate. Der Keller in Andeer hat sich schon vor über 400 Jahren bewährt und sorgt mit seinen Natursteinmauern bis heute für ideale Bedingungen. Übrigens, haben Sie gewusst, dass der Weltmeister «Andeerer Traum» ebenfalls aus dieser Käseschmiede kommt?