Event Arosa Lenzerheide
Le dernier sorcier

Beschreibung
Der einst machtvolle Zauberer Krakamiche hat seine magischen Kräfte verloren, wie er voller Selbstmitleid in seiner Arie bekennen muß. Trotzdem versucht er, den Anschein der Macht zu wahren, und hofft auf die Ankunft einer Delegation chinesischer Kobolde. Sie sollen ihm das Moly-Kraut bringen, welches ihm seine einstige Kraft zurückgeben wird. Historisch gesehen, könnten diese als liberale Kräfte gedeutet werden, die gerade in Frankreich walteten und schließlich in Gestalt der gemäßigten Republikaner 1870 Napoleon III. absetzten. Ebenso sorgen die Elfen auf charmant-entschlossene wie kluge Weise für den Sturz des Tyrannen und führen auch noch zwei Liebende, an deren gegenseitigem Entflammen die Elfenkönigin nicht ganz unschuldig ist, als Paar einer vielleicht besseren Zukunft zusammen. Überhaupt die Elfenkönigin: Ihr kommt eine gattungsspezifische Sonderrolle zu, denn wo, wenn nicht in einer Operette, könnte man eine dea ex machina antreffen. Ihr Auftritt zum Ende der Operette, sorgt sanft, aber bestimmt für ein glückliches Ende, - alle fügen sich in ihr Schicksal, auch der zuvor so uneinsichtige Zauberer Krakamiche: Er stimmt sogar das darauffolgende a capella-Quartett an und ist plötzlich zu ähnlich melodischen Aufschwüngen - wie Lelio oder Stella - fähig. Die Menschen verlassen den Wald der Elfen, und Krakamiches Schloß, ohnehin nur noch eine Ruine, bricht in sich zusammen. Krakamiches Diener Perlimpinpin, verhält sich durchgehend aufmüpfig und respektlos gegenüber Krakamiche. Einen Großteil der Komik entsteht aus dem Zusammentreffen dieser beiden Figuren: Neben Slapstickszenen bestimmen vor allem Dialoge voller Wortspiele ihr Miteinander, wobei Perlimpinpin nicht länger bereit ist, dem genormten Verhalten eines Dieners zu entsprechen, also fleißig, diskret und untergeben zu sein. Er präsentiert sich vielmehr hemmungslos als Langschläfer und Vielfraß, der eigenmächtige Entscheidungen trifft.
Es handelt sich um eine Produktion der Oper im Knopfloch von 2023.
Uraufführung 08.04.1896 Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar, Weimar
Musik Pauline Viardot (1821-1910)
Text Iwan Turgenjew (1818-1883)
Karte
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