Wo man die Augen wandern lassen kann.

Bauern, Bahn und Bergbadi: Bergün

Bergün (© Jano Felice Pajarola)
Nach Bergün/Bravuogn? Natürlich in den Waggons der Rhätischen Bahn. Mit seinem Bahnmuseum direkt an der UNESCO-Welterbelinie ist der Ort am Albulapass das Bündner Bahnmekka schlechthin. Doch abseits der Schiene hat das sanft touristisch geprägte Bergdorf mit seinen stattlichen Engadinerhäusern noch sehr viel mehr zu bieten. Eine Entdeckungstour mit fünf Bergünerinnen und Bergünern.
Ich habe als Bub schon gerne den alten Leuten im Dorf zugehört.

Fredo Falett Dorfführer

Die Lebensqualität ist einfach toll.

Susanne Rösli Besitzerin der «Buteca»

Ein Bergüner Ei ist einfach besser.

Christof Steiner Direktor im «Kurhaus».

Bergün ist kein verschlafenes Bergdorf.

Franziska Amstad Landwirtin

Wir stellen nicht etwas dar, was wir nicht sind.

Corina Puorger Co-Leiterin des Bergüner Ortsmuseums

Auch das Ungeschminkte der Menschen im Dorf gefalle ihr. «Wir stellen nicht etwas dar, was wir nicht sind.» Und: Für sie ist Bergün ein Vertrauensort. Einerseits für alle, «um die Kinder muss man keine Angst haben, wenn sie draussen spielen», andererseits für sie selbst, «ich konnte früher reisen, weil ich hier ein sicheres Zuhause hatte.»

Corina schaut aus der reich verzierten Tür des Museums hinaus auf den gepflästerten Chant da Farrer, wo man die Augen so gut wandern lassen kann, und verabschiedet sich auf Bargunseñer, das alte Bergünerromanisch, sie hat es nicht verlernt, auch in der Fremde nicht. Ja, Bergün ist ein Ort, an dem man ankommen kann, in der Weite nach dem engen Bergünerstein. Man kann auch wieder weggehen, sicher. Vor allem aber lässt sich hier gut bleiben.

Jano Felice Pajarola

Autor.

Jano Felice Pajarola

Jano Felice Pajarola ist Redaktor, er lebt mit seiner Familie in Cazis GR.