Vom Profi empfohlen.

Die 10 schönsten Fotospots

Saoseosee Saoseosee
Lagh da Saoseo, Valposchiavo
Spiegelnde Bergseen, Aussichten auf Berggipfel, Einblicke in stille Dörfer und Gassen – Graubünden bietet unzählige Fotosujets. Ich stelle Ihnen meine Lieblingsfotospots vor und lade Sie ein, durch den Sucher Ihrer Kamera meine Heimat kennenzulernen.

Von Mattias Nutt

1. Lai da Palpuogna

Dieser See zählt für mich zu den schönsten Flecken der Schweiz. Eingebettet in die Berge des Albulatals liegt er direkt neben der Passstrasse. Hier ist die Empfehlung klar: Besuchen Sie ihn im Herbst am frühen Morgen oder späteren Nachmittag, wenn das Wasser und die Umgebung ruhig sind. Alte Baumstämme im Wasser sind wertvolle Elemente für ein aussagekräftiges Foto. Die wenigen Parkplätze sind am Wochenende rasch belegt, deshalb empfehle ich Ihnen die Anreise mit dem Zug und die kurze Wanderung ab Preda.

Mein Tipp: Wandern Sie nach dem Besuch des Sees auf dem Bahnerlebnisweg von Preda nach Bergün und kehren Sie dort im Jugendstil-Hotel Kurhaus Bergün ein.

Palpuognasee (Bild: Mattias Nutt)

2. Guarda

Wakkerpreis, Schellen-Ursli, authentische Engadiner Baukultur – es gibt viele Gründe, das Bergdorf Guarda auf Ihre Bucketlist zu schreiben. Auf einem Spaziergang durch die Gassen eines der schönsten Dörfer im Unterengadin findet man zahlreiche Fotosujets.

Mein Tipp: Geniessen Sie im Hotel Meisser ein Stück Bündner Nusstorte zusammen mit der weiten Aussicht auf das Tal.

Guarda (Bild: Mattias Nutt)

3. Val Lumnezia

Abseits der Hauptstrassen, versteckte Orte und Gassen zu entdecken, lohnt sich als Fotograf meistens. So auch in Morissen in der Val Lumnezia. Nach einem kurzen Fussmarsch erreichen Sie oberhalb des Dorfes eine kleine Bank. Wer früh genug ankommt, erlebt die ersten Sonnenstrahlen im «Tal des Lichts».

Übrigens: Das mit dem Wakkerpreis ausgezeichnete Dorf Vrin, der Startpunkt für die Greina-Durchquerung am Ende der Val Lumnezia, bietet Einblicke in die bäuerliche Kultur.

Val Lumnezia (Bild: Mattias Nutt)

4. Landwasserviadukt

Der über 100-jährige Bau der Rhätischen Bahn kann von zwei Aussichtspunkten aus fotografiert werden. Die Aussichtsplattform Süd ist ab Bahnhof Filisur über einen einfachen Fussweg in rund 20 Minuten erreichbar. Zur Aussichtsplattform Nord gelangen Sie auf einem kurzen Pfad ab dem Parkplatz beim Landwasserviadukt oder über den Wanderweg ab Filisur. Letztere bietet direkte Sicht auf die Gleise – beste Voraussetzung für spektakuläre Fotokompositionen.

Landwasserviadukt (Bild: Mattias Nutt)

5. Lagh da Saoseo

Ein Foto-Klassiker für den Herbst: Der idyllische von Bäumen umgebene Bergsee liegt im Val da Camp oberhalb der Alpe Campo. Zu dieser Jahreszeit bietet er am frühen Morgen oder späten Abend eine ergreifende Szenerie von Schönheit und Ruhe. Ab dem Parkplatz Sfazú fährt ein kleines Postauto (Reservation obligatorisch) mehrmals täglich ins Tal. Wer den Abend und den Sonnenuntergang am Wasser abwartet, wird mit einem einzigartigen Lichtspektakel belohnt. Den eineinhalbstündigen Rückweg nach Sfazú müssen Sie dann allerdings zu Fuss zurücklegen.

Lagh da Saoseo

6. Greina

Bilder der Hochebene Greina müssen sich Fotografen verdienen. Denn diese Landschaft erreicht nur, wer eine mehrstündige Wanderung auf sich nimmt. Wenn Sie den Pass Diesrut überschreiten, offenbart sich Ihnen die Hochebene zum ersten Mal. Die mäandernden Flüsse formen in der tundraähnlichen Landschaft die unterschiedlichsten Muster. Wer genau hinblickt, entdeckt sogar ein Herz.

Mein Tipp: Wenn Sie den Zauber dieser Landschaft bei Sonnenuntergang erleben wollen, können Sie in der Terrihütte übernachten. Am nächsten Tag können Sie dann weiter in Richtung Sumvitg oder über den Greinapass ins Tessin wandern.

Greina (Bild: Mattias Nutt)

7. Rhätische Bahn

Ein spezieller – da fahrender Fotospot – ist die Rhätische Bahn. Ihre abwechslungsreichen Strecken ermöglichen spannende Fotokompositionen, zum Beispiel mit Kurven, dem Lichtspiel zwischen Sonne und Wolken oder den Spieglungen in den Scheiben. Ein Tipp: Meistens können die Fenster beim Waggoneingang geöffnet werden. Lehnt man sich vorsichtig hinaus, kann man den Zug, die Landschaft und das Fahrgefühl einfangen.

Übrigens: Auf der Albulalinie von Chur nach St. Moritz fahren Alvra-Züge mit speziellem Fotoabteil, in dem sich die extra grossen Fenster öffnen lassen.

Die Rhätische Bahn (Bild: Mattias Nutt)

8. Muottas Muragl

Weitblicke – das ist das Motto dieser leichten Höhenwanderung. Mit der Standseilbahn geht es bequem hoch auf den Muottas Muragl. Von dort wandert man zur Alp Languard und geniesst währenddessen die weite Aussicht auf Pontresina und das Oberengadin. Um diese festzuhalten, kann ein Weitwinkel genauso gut eingesetzt werden wie ein Zoom. Bevor es mit der Sesselbahn oder zu Fuss zurück ins Tal geht, sollten Sie sich die riesigen Cremeschnitten auf der Alp Languard nicht entgehen lassen.

Muottas Muragl (Bild: Mattias Nutt)

9. Crestasee

Besonders schön ist der Crestasee am frühen Morgen, am späteren Abend und im farbenfrohen Herbst. Der schmale Weg um das Gewässer lädt ein, neue Perspektiven zu entdecken und unterschiedliche Kombinationen von Natur, See und Berge aufs Foto zu bannen. Natürlich ist auch das Spiel mit Spiegelungen spannend. Im Sommer können Sie im Crestasee tagsüber auch baden. Erreichbar ist er mit dem öffentlichen Verkehr (Haltestelle Felsbach-Crestasee, 10 Minuten Fussweg) oder dem Auto (signalisierte Parkplätze, 10–15 Minuten Fussweg).

Übrigens: In der Nähe befindet sich ein spektakulärer Aussichtspunkt: Vom Il Spir bei Conn geniessen Sie tiefe Einblicke in die Rheinschlucht, den Schweizer Grand Canyon.

Crestasee (Bild: Mattias Nutt)

10. Schweizerischer Nationalpark

Im Herbst, in der Brunftzeit der Hirsche, färben sich die Lärchen gelb und der Schweizerische Nationalpark zeigt sich in seinem farbigsten Kleid. Wer zu Randzeiten – am frühen Morgen und Abend – zum Beispiel in der Val Trupchun unterwegs ist, kann mit etwas Glück einen röhrenden Hirsch beobachten. Die Hirsche und manchmal auch Steinböcke sonnen sich oft zuhinterst im Tal hoch oben an den Hängen. Hier gilt, ein gutes Fernglas mitzunehmen, durch das Sie fotografieren können.

Mein Tipp: Im ganzen Nationalpark findet man viel Totholz. Die abgestorbenen Bäume ermöglichen zusammen mit der Landschaft spannende Aufnahmen.

Val Trupchun im Schweizerischen Nationalpark (Bild: Nicolas Glauser / travelita.ch)
Mattias Nutt

Autor.

Mattias Nutt

Mattias Nutt ist Bündner, lebt in Chur und ist oft mit der Kamera in Graubünden unterwegs; ob mit seinem Oldtimer, zu Fuss oder mit Zug und Postauto.

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Fotograf Stefan Weiss beim Fotografieren am Palpuognasee

Besser fotografieren. Tipps vom Profi

Ob Einsteiger, Fortgeschrittene oder ambitionierte Hobbyfotografen – Stefan Weiss hat für jeden die passenden Tipps. Jetzt ausprobieren und ab nach Graubünden zu den schönsten Spots.

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