Im Revier der Bären.

48 Stunden im Naturpark Biosfera Val Müstair

Biosfera Val Müstair
Auf dem Rücken der Esel schaukeln wir durch die Val Müstair und entdecken die Spuren der grossen Räuber.

Text: Martin Hoch / Fotos: Nico Schaerer

Freitag, 14.00 Uhr: Auf Wanderschaft

Esel sind störrisch, sagt der Volksmund gerne. Dass dem nicht so ist und dass die gutmütigen, intelligenten Vierbeiner beste Begleiter sind, zeigen uns in Fuldera die über dreissig Esel der Familie Planta. Das Spezielle an den Eseltrekkings in der Val Müstair ist, dass man alleine, also ohne Guide, mit dem Esel auf Wanderschaft gehen darf. Dies nach einer Einführung über das Verhalten und die Führung der Tiere. Dabei bieten sich zwei unterschiedlich lange Routen an. Die kürzere führt in ein bis zwei Stunden über die Wiesen rund um Fuldera, auf der längeren Route entdeckt man die Natur in vier bis fünf Stunden bis hoch nach Tschierv.

Ausflug  Eseltrekking Fuldera, Hof Planta, Via Maistra 39, Fuldera
T. 081 858 55 53, sFr. 25.­ pro Esel.

Eseltrekking rund um Fuldera

Freitag, 17.00 Uhr: Spielplatz im Wald

Das Postauto fährt von Fuldera hoch nach Lü. Ab der Haltestelle «Lü, Cumün» führt ein Schotterweg in Richtung der Alp Champatsch. Bereits nach 15 Minuten erreicht man den grossen, mitten im Wald gelegenen Spielplatz von Lü. Wen die Wanderlust gepackt hat, der geht auf dem kinder­wa­gentauglichen Weg knapp eine Stunde weiter hoch auf die aussichtsreiche und bewirtete Alp Champatsch, wo man sich im Restaurant La Posa ausruhen und verpflegen kann. Und bevor man nachts in der heimeligen Pension Hirschen in Lü in den Tiefschlaf fällt, sollte man noch einen Blick in den klaren Sternenhimmel werfen – denn Lichtverschmutzung kennt man hier oben kaum.

Übernachten – Pension Restaurant Hirschen in Lü, Zimmer ab sFr. 52.– p. P., nur Bargeld
und Twint. hirschen-lue.ch

Samstag, 09.00 Uhr: Den Räubern auf der Spur

Immer wieder werden in der Val Müstair Bären gesichtet. Sie kommen von Italien über die Grenze in die Schweiz. Einer kennt sie bestens: Jon Gross. Der hiesige Wildhüter stand schon einem auf wenige Meter gegenüber. Er ist dafür zuständig, die einheimischen Wildtiere zu kennen. Und er weiss alles über die Spuren der Tiere, die in der Biosfera Val Müstair leben. Eine Exkursion von Fuldera aus erzählt mehr über die grossen Räuber und erklärt wie Bär, Wolf und Luchs leben. Anhand von echten Fellen, Schädeln und Fussabdrücken erfahren die Teilnehmenden viel Wissenswertes über die Tiere und lernen, wie man bei einer Begegnung reagieren sollte.

Entdecken – Die grossen Räuber kehren zurück, geführte Exkursion ab Fuldera.
val-muestair.ch/ferientipps

Samstag, 12.00 Uhr: Würste bräteln

Bevor das Postauto von Fuldera nach Sta. Maria fährt, reicht die Zeit für einen Besuch im Dorflädeli. Denn hier gibt’s würzige, lokal hergestellte Bratwürste und Grillschnecken, die später auf dem Rost brutzeln sollen. In Sta. Maria angekommen, wird beim Meier-Beck ein feines Slow-Food-Berg-Roggenbrot und etwas Süsses eingepackt. Mit vollem Rucksack und mit viel Vorfreude aufs gemeinsame Bräteln spaziert es sich leichthin südwärts den Hang hoch und bereits nach 15 Minuten ist der Kinderspielplatz mit Feuerstelle «Pradellas» erreicht. Ein wunderbar idyllisches Plätzchen inmitten der Natur.

Feuerstelle – Spielplatz & Feuerstelle Pradellas, Sta. Maria, Strasse hinter der
Whisky Destillerie hochgehen. val-muestair.ch

Würste bräteln

Samstag, 16.00 Uhr: Zu Besuch in der Mühle

Angetrieben von der Kraft des Wassers aus dem vorbeirauschenden Bergbach Muranzina mahlt das älteste funktionstüchtige Mühlwerk der Schweiz noch heute ab und zu feinstes Mehl. Die historische Mühle wurde bis in die 1960er-Jahre betrieben – heute ist sie ein lebendiges, funktionierendes Museum.

Entdecken – Muglin Mall, Paclera, Sta. Maria, Besichtigung Erw. sFr. 5.–, Kind sFr. 3.–, Öffnungszeiten online. muglin.ch

Samstag, 20.00 Uhr: Eine Nacht auf dem Hof

In der gemütlichen Ferienwohnung des Bio-Hofs Puntetta wartet ein warmes Bett auf grosse Abenteurer und kleine Entdeckerinnen. Ein feines Biosfera-Frühstück im nebenan gelegenen Bistro des Camping Muglin weckt am nächsten Tag die Lebensgeister. Und wer nach dem Esel-Trekking in Fuldera das Tal mit Lamas erkunden möchte, dem bietet sich hier die Möglichkeit dazu.

Übernachten – Pauraria Puntetta, Via Muglin 228, Müstair, Ferienwohnung pro Woche ab sFr. 863.–. puntetta.ch

Sonntag, 09.00 Uhr: Jagd durchs Tal

Vor dem Kloster St. Johann in Müstair beginnt das grosse Rätselraten. Denn wo einen der Weg hinführt, ist zu Beginn noch unklar. Hinweise und geheime Botschaften helfen, den Weg auf der Schnitzeljagd «Chatscha jaura» nach Sta. Maria zu finden. Mehr möchten wir hier aber gar nicht verraten.

Entdecken – Chatscha jaura, Kloster Müstair – Sta. Maria, 3,8 km, 2 ½ Std., Broschüre erhältlich bei der Gäste-Info.

Sonntag, 11.00 Uhr: Ein Schnaps zum Schluss

Zwei besondere Charaktere erschaffen in Tschierv Schnäpse, indem sie das ganze Tal destillieren. Passt bestens als Erinnerungsstück und wenn die Flasche leer ist, gibt’s einen guten Grund, in die Val Müstair zurückzukehren.

Geniessen – Antica Distilleria Beretta, Tschierv, Führung auf Anmeldung ab sFr. 12..

Martin Hoch

Autor.

Martin Hoch

Martin Hoch war über sieben Jahre auf Reisen. Ob mit der Bahn, Bus, Segelschiff oder umgebautem Bus, wichtig waren ihm die Begegnungen mit Menschen, angetrieben hat ihn die Liebe zur Natur. Zurück in der Schweiz widmet er sich dem Reisejournalismus unter anderem in Zusammenarbeit mit Transhelvetica, mit welchen auch dieser Content entstand.

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