Mit lautem Getöse.

Chalandamarz

Seinen Ruhm verdankt der Chalandamarz dem beliebtem Schweizer Kinderbuch «Schellen-Ursli» der einheimischen Autorin Selina Chönz. Gefeiert wird dieser Brauch im März. Dann zieht in den Bergregionen, allen voran im Engadin und in der Val Müstair, die Dorfjugend mit Gesang, lautem Kuhglocken-Geläut und Peitschenknallen durch die Strassen.

Der Chalandamarz ist weitgehend ein Fest für die männlichen Jugendlichen. Die Mädchen tragen aber dazu bei, indem sie für die Akteure schon am Abend vor dem Ereignis bunte Papierblumen falten, welche die Glocken der Buben schmücken. Nebst Glockenklängen erfüllt das Knallen von Peitschen den Chalandamarz. «Hirten» werden die Peitschen schwingenden Halbwüchsigen genannt.

Wenn die Buben mit lautem Getöse durch die Dörfer streifen, gibt es in jedem Haushalt einen Batzen für die Schulreisekasse. Wenn sie Glück haben, dürfen sie bei der Barbla in der Stube Platz nehmen und sich an «chastognas cun latmilch» – an Kastanien mit Schlagrahm – satt essen. Wetten, dass danach die Klänge der schweren Glocken noch viel lauter durch die Gassen klingen?

Das berühmte Schellen-Ursli Buch von Selina Chönz und Alois Carigiet

Schellen-Ursli

Die Geschichte vom Schellen-Ursli handelt von Uorsin – rätoromanisch für Ursli – dem nur ein kleines Glöcklein übrigbleibt, um am Chalandamarz teilzunehmen. Deswegen wird er von der übrigen Dorfjugend gehänselt. Doch er erinnert sich an die grosse Treichel, die in Vaters Berghütte hängt. Dorthin macht er sich auf den gefährlichen Weg durch den Schnee. Und bleibt über Nacht verschollen. Doch am Morgen kreuzt Ursli wieder auf und darf am Kinderfest mitstolzieren.

Prättigauer Alp Spektakel
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Eine Welt für sich.

Weitere Bräuche

Graubünden ist reich an Traditionen. Über Jahrhunderte hat sich in den 150 Tälern und drei Sprachregionen ein Brauchtum entwickelt, das bis heute gelebt und gefeiert wird.

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