Genuss & Kultur.

48 Stunden rund ums Albulatal

Auf der Reise rund ums Albulatal verzaubern Preziosen des Geschmacks genauso wie die imposanten Kulturschätze am Wegesrand.

Von Markus Abt

Freitag

15.00 Uhr: Picknick in der Natur

Bergün macht mit seinen Spezialitäten Lust, den Abend im Freien zu verbringen. Rasch füllt sich der Rucksack mit zartem Kalbfleisch von mit Bergheu genährten Kälbern im Grauvieh-Lädeli, mit Wacholder und Tannenzweigen geräucherter Bio-Salsiz im Hoflädeli Plaschair sowie mit Bergkäse und Alpendestillaten im roten Bahnwagen. Oben drauf ein frisches Parc-Ela-Brot von der Bäckerei Preisig – fertig. Fürs Picknick geht’s hoch zum smaragdgrünen Palpuognasee ob Preda.

Einkaufen & geniessen – Hoflädeli im Dorfkern Bergün, per Bahn bis Preda, um den Palpuognasee und retour, 2 Std.

Parc-Ela-Brot

20.00 Uhr: Schlafen mit Stil

Kurz nach der Eröffnung der Albulalinie 1903 erbaut, sah das Kurhaus Bergün in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts seinen Stern verblassen. Heute verströmt die sanft renovierte Jugendstilperle wieder epochale Patina. Ein Bergüner Arvenschnaps und eine aus Alpenmilch gemachte Glacé von Balnot aus Surava setzen dem Tag die Krone auf.

SchlafenKurhaus Bergün.

Samstag

10.00 Uhr: Romanisches Kirchlein

Umgeben von einem kreisrunden Friedhof thront das romanische Kirchlein St. Johannes in Stugl. Reste frühgotischer, um das Jahr 1300 entstandener Malereien mit dem Kirchenpatron Johannes des Täufers schimmern blass an der Nordfassade. Im Innern leuchten die im 14. Jahrhundert erstellten und in den 1950er-Jahren restaurierten Fresken.

Staunen – In der Kirche St. Johannes in Stugl, mit dem Postauto von Bergün in 20 Min., fährt unregelmässig.

11.00 Uhr: Leckeres auf Heidis Spuren

Ein Alp- und Höhenweg mäandert von Stugl hoch zur Heidihütte nach Falein. Diese war Schauplatz der ersten Verfilmung der Alpensaga. In Filisur angekommen, erfrischen im schmucken Bahnhofskiöskli eine oder auch zwei Kugeln Filisurer Glacé. Sorten gibt es genug – auch für mehr.

WandernHeidiweg von Stugl nach Filisur, 3 ½ Std., Filisurer Glacé von Bäuerin Nicole Heinrich im Bahnhöfli Filisur.

15.00 Uhr: Von Hof zu Hof

Hinter dem Landwasserviadukt beginnt der Ansaina-Wasserweg zum Hof Las Sorts. Biobauer Marcel Heinrich rekultiviert hier Bergkartoffeln. Im Talboden in Alvaneu Bad geht es bei Rebecca und Cordo Simeon ebenfalls wildromantisch und leidenschaftlich zu. Auf ihrer Ranch Farsox züchten sie Forellen und stellen Fleisch- und Wurstspezialitäten vom Bioweidebeef und Alpschwein her.

Wandern Ansaina-Wasserweg bis Alvaneu Bad, 2 Std., vorbei am Hof Las Sorts & Ranch Farsox.

18.00 Uhr: Gut gewickelt!

Celina Sonder hütet in Stierva ein gewickeltes Geheimnis. Das Rezept für die Capuns verrät sie ihren Gästen nicht, dafür bedient sie diese in der Ustareia Belavista liebevoll und so, dass auch keiner hungrig vom Tisch geht. Sagenhaft gut!

Essen – Capuns in der Ustareia Belavista in Stierva. Unbedingt Tisch reservieren:
T. 081 681 11 75. 

Capuns

19.00 Uhr: Im Privatmuseum

Nach einem Tag reich an Bewegung und Genuss bettet sich’s eigentlich fast von alleine. Praktisch, dass das kleine Privatmuseum des Bauern, Rechenmachers und Volksschriftstellers Tona Candreia-Friberg seine Türen auch für Übernachtungsgäste öffnet. Der Nachfahre Hans Friberger weiss dann auch die eine oder andere Geschichte zu erzählen.

Schlafen – Im Museum Tgesa Rasteler in Stierva, auf Anfrage bei Hans Friberger: rasteler@stierva.ch.

Sonntag

10.00 Uhr: Kulturschätze

Erhaben thront die 840 erstmals erwähnte Pfarrkirche St. Calixtus auf ihrem Hügel im kleinen Brienz. Sie hortet still einen wunderschönen Schatz: einen spätgotischen Flügelaltar von Meisterhand geschnitzt. Unweit davon aus dem Felsen gehauen, die Burgruine Belfort, wo der Duft von Bergbaldrian, Alpennelke und Wilder Malve die Sinne betört.

EntdeckenKulturweg Voia Culturala rund um Brienz, rund 2 ½ Std., den Wegweisern folgen. 

12.00 Uhr: Den Korb füllen

Vor der Rückreise wird der Korb im Hofladen Tarogna ein letztes Mal mit Bündner Köstlichkeiten gefüllt. Alpkäse, Lenzer Mutschli oder feine Frischkäse und Fleischprodukte stellen Claudia und Daniel Ulber selber her. Lecker auch ihr Sirup aus Holunderbeeren und Holunderblüten oder für Wagemutige: eine Löwenzahn-Konfi.

Einkaufen für ZuhauseHofladen La Tarogna in Lantsch.

Gut zu wissen

Anreise
Die Anreise ins Albulatal ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln besonders empfehlenswert. Die Region gehört zur UNESCO-Welterbestrecke und bietet eine beeindruckende Zugfahrt mit der Rhätischen Bahn. Von Städten wie Zürich oder Chur gelangen Sie bequem nach Bergün. Über die Webseite der SBB können Sie den aktuellen Fahrplan einsehen.
Wetter
Das Klima im Albulatal ist geprägt von einem alpinen Einfluss, was bedeutet, dass die Sommer warm und angenehm sind. In den Sommermonaten können Sie mit Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius rechnen, ideal für Aktivitäten in der Natur. Auch im Herbst sind die Temperaturen meistens mild. Aktuelle Wetterprognosen finden Sie hier.
Beste Reisezeit
Für diesen Programmvorschlag empfehlen wir die Sommer- und Herbstmonate. Im Sommer geniessen Sie die kühle Frische unter den Bäumen und am See, während im Herbst die goldgelben Lärchen um den Lai da Palpuogna besonders schön zur Geltung kommen.
Markus Abt

Autor.

Markus Abt

Abseits ausgetretener Wege spürt Markus für das Magazin Transhelvetica Lieblingsorte und deren Geschichten nach. Seit jeher nähren die Schönheit seiner Schweizer Heimat und die Einzigartigkeit anderer Weltgegenden seinen Entdeckungsdrang.

Graubünden geniessen.

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