Ein goldenes Feuerwerk.

Lärchenwälder im Herbst

Lärchenwälder im Herbst
Je kürzer die Tage und tiefer die Temperaturen, desto bunter werden im Herbst die Wälder. Ein besonderer Höhepunkt wartet im Engadin. Dort präsentieren sich die Lärchen im goldleuchtenden Herbstkleid. Doch warum verfärben sich die Nadeln der Lärche? 

Von Nadja Cantieni

Im Herbst leuchten die Lärchen im Engadin als Vorboten des Winters golden auf. Die grösste Farbintensität erreicht das Naturphänomen jeweils um Mitte Oktober. 

Die Lärche ist der einzige heimische Nadelbaum, der im Herbst seine Nadeln verliert und im Winter fast nackt dasteht, während andere Tannenarten wie Föhren oder Fichten ihr Nadelkleid behalten. Warum ist das so? 

Die Wissenschaft geht von einem «Überlebenstrick» aus. Die Lärche findet man nämlich bis zu einer Höhe von ca. 2500 Metern, wo im Winter widrige Bedingungen wie starker Frost herrschen. Der Frost führt dazu, dass die Nadeln nicht mit genügend Wasser versorgt werden können. Die Gefahr besteht, dass die Lärche verdurstet. Deshalb entledigt sich die Lärche ihrer Nadeln, um so genügend Wasser für die kalten Wintermonate zu haben. Ohne die Nadeln kann die Lärche Temperaturen von bis zu Minus 40 Grad ohne Schaden überstehen.

Goldene Lärchen im Engadin (© Graubünden Ferien, Marco Hartmann)

Die grösste Farbintensität erreicht das Naturphänomen jeweils um Mitte Oktober.

Darüber hinaus hat die Lärche im Vergleich zu anderen Nadelbäumen mehr Nadeln an den einzelnen Zweigen, wie Ralf Fluor erklärt. Als Revierförster kennt Ralf Fluor die Oberengadiner Wälder bei La Punt und Madulain wie seine Westentasche. «Es ist eine natürliche Anpassung an die Natur. Die Lärche weiss, wenn sie ihre Nadeln nicht abwirft, wird sie dem schweren Schnee nicht standhalten.» Nach zwei bis drei Frostnächten merke der Baum, dass es langsam Zeit sei, die Nadeln loszuwerden. 

Bevor die Nadeln zu Boden segeln, baut die Lärche Chlorophyll ab und lagert es für das nächste Jahr in den Wurzeln, Ästen und im Stamm ein. Dadurch kommen die gelben, roten und orangefarbenen Pigmente zum Vorschein. Ausserdem bildet der Baum Anthozyane, welche die Blätter auf ihre alten Tage rot leuchten lassen. 

Goldene Lärchenwälder findet man überall im Engadin. Revierförster Ralf Fluor verrät uns seinen Lieblingsort: Entlang des Albulapasses zwischen Bergün und La Punt.

Goldene Lärchen im Engadin (© Graubünden Ferien, Marco Hartmann)
Nadja Maurer, GRF Mitarbeiter

Autorin.

Nadja Cantieni

Nadja Cantieni ist mit Stift und Kamera bepackt für Graubünden Ferien unterwegs und berichtet über spannende Erlebnisse von Feriengästen und neuen Abenteuern in Graubünden.

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