Field Notes

Mit der Serie Field Notes begann der Künstler ein Experiment. Nach grossformatigen Acrylarbeiten wandte er sich der Ölmalerei zu, um langsamer und konzentrierter zu arbeiten, seinen Pinselstrich zu verfeinern und bewusster mit Materialien umzugehen. Statt impulsiv zu malen, legte er sich ein klares System auf: 24 Bilder, jeweils nur zwei Farben, senkrechte Formen und ausschliesslich mit Lösungsmitteln verdünnte Farbe. Jede Leinwand wurde sorgfältig mit mehreren Schichten Gesso vorbereitet und geschliffen, um eine glatte Oberfläche zu schaffen.

Die Arbeiten entstanden in zwei Schritten: zunächst Ölschichten, dann Sprühfarbe durch eine Schablone. Diese Schablone setzte Grenzen, doch kleine Zufälle durchbrachen sie: Kanten verliefen, Formen entzogen sich der Kontrolle. Anfänglich waren die Formen für den Künstler reine Werkzeuge. Doch die Reaktionen von Betrachtern führten ihn erneut vor Augen, wie sehr Wahrnehmung ein Werk auflädt. Mit der Zeit gewannen die Formen auch für ihn selbst an Bedeutung: sie spiegelten die Situationen seines Lebens, Begegnungen und inneren Prozesse.

Field Notes versteht sich als Beobachtung und Aufzeichnung, wie ein visuelles Tagebuch. Die Serie behandelt die Grenzen zwischen Disziplin und Störung, Offenheit und Selbstverlust. Sie markiert keinen Abschluss, sondern einen Anfang – ein Protokoll des Lernens, Balance im Chaos zu finden.