Wo Steinbock und Murmeltier sich «Gute Nacht» sagen.
Versteckte Täler
Nur per Seilbahn erreichbar.
Val Calanca
Für das zweite Tal geht es in den Süden; über den San-Bernardino-Pass ins italienischsprachige Graubünden. Hier liegt die Val Calanca, ein Seitental des Misox. Seine Flanken sind so steil, dass man in dieser Gegend auch noch Anfang des 20. Jahrhunderts, als überall sonst Strassen für Autos gebaut wurden, auf den Warentransport mit Maultieren setzte.
Zu den Dörfern Landarenca und Braggio führen bis heute keine asphaltierten Strassen. Man erreicht sie mit Seilbahnen oder wie anno dazumal zu Fuss über die alten Säumerwege. Weil diese Pfade so lange benutzt wurden, sind sie in der Val Calanca besonders gut erhalten. Zudem verbinden sie ein kleines Dorf mit dem nächsten und bieten dadurch das perfekte Wegenetz, um das Tal zu Fuss zu erkunden. Das kann man zum Beispiel auf der Via Calanca machen. Sie führt in drei Etappen vom letzten Dorf Rossa bis zum Talausgang bei Grono.
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Beratung und Anreise
Wünschen Sie weitere Angaben und Tipps zur Val Calanca? Die regionale Gästeinformation hilft Ihnen gerne weiter.
Eine Sackgasse, aber nur für Autofahrer.
Safiental
Das dritte Tal erreicht man im Vergleich zu den anderen beiden rascher: Von der Kantonshauptstadt Chur dauert die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr ins Safiental nur eine gute Stunde. Ruhig ist es hier aber trotzdem. Das mag daran liegen, dass die Postbusse seltener fahren, die einzige Strasse dafür umso kurvenreicher ist. Auf den ersten Kilometern ist das Tal eng. Das kleine Bergdorf Tenna mit seiner markanten Kirche thront deshalb weit oberhalb des Talgrunds auf einer natürlichen Terrasse.
Weiter hinten, in Turrahus, öffnet sich die Landschaft. Hier findet man auf einer Ebene die letzten verstreuten Bauernhöfe sowie die Endhaltestelle des Postautos. Kurz danach ist Schluss. Zumindest für Autofahrer. Für sie ist das Safiental eine Sackgasse. Wer hier weiterkommen will, muss die Wanderschuhe oder das Mountainbike dabeihaben. Und das lohnt sich: Denn die Wanderwege und Biketrails, zum Beispiel über den Tomülpass nach Vals oder den Safierberg nach Splügen, hat man meist fast für sich alleine.
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Beratung und Anreise
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Mehr Murmeltiere als Menschen.
Avers
Ein Tal, in dem man sich bestimmt nicht gegenseitig auf die Füsse tritt, ist das Avers. Hier leben pro Quadratkilometer nur zwei Personen. Bekannt ist es, wenn überhaupt, für das Bergdorf Juf, zuhinterst im Tal. Auf 2126 m ü. M. ist es die höchstgelegene ganzjährig bewohnte Siedlung Europas. Heute leben dort im Sommer noch gut zwei Dutzend Familien. Die meisten von ihnen arbeiten im Tourismus oder in der Landwirtschaft.
Ausserhalb der kleinen Walsersiedlungen ist die Wahrscheinlichkeit höher, einem Murmeltier zu begegnen als auf einen anderen Menschen zu treffen; insbesondere im Bergalgatal. Wandert man dort auf dem Murmeltier-Lehrpfad, hat man fast eine Garantie, dass man die alpinen Nager aus nächster Nähe zu Gesicht bekommt. Am Ende des einfachen und weitgehend flachen Wegs erreicht man eine Alp, auf der im Sommer ein Beizli (kleine einfache Gaststätte) betrieben wird.
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