Das Unerwartete: Auf den Spuren Wolfgang Hildesheimers durch Poschiavo
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Beschreibung
Mit diesen Worten äussert sich Wolfgang Hildesheimer in seinem Text “Erlebnis des Unerwarteten” (Merian 14/8 1961). Im Herbst 1956 hat Hildesheimer, der unter dem »entsetzlichen bayerischen Klima« leidet, Poschiavo für sich entdeckt: »Poschiavo! Es hat die richtige Höhe, das richtige Klima, die richtigen Leut.« Nach anfänglichen Schwierigkeiten, da die eidgenössische Fremdenpolizei das Aufenthaltsgesuch ablehnte, konnte - nach einer Fürsprache des Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt - als eine Figur des »geistigen Lebens« Wolfgang Hildesheimer mit seiner Frau Silvia sich 1957 in Poschiavo niederlassen:
“Hier ist es herrlich, wunderbares Wetter, herrliche Luft, Wohnung bis auf Diele und Gästezimmer eingerichtet, ... Veltliner Wein fliesst in Hülle und Fülle, Melonen, Bel Paese, und natürlich bin ich vor lauter Einrichten noch nicht zur Arbeit gekommen. Dies in Stichworten unser Zustand.”
So Hildesheimer in einem Brief an Toni und Hans Werner Richter im August 1957.
1982 wurde Wolfgang Hildesheimer und seiner Frau die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Poschiavo verliehen. Er starb am 21. August 1991 in Poschiavo; seine Gattin Silvia, Malerin, im November 2014
Wolfgang Hildesheimer lebte über 30 Jahre in Poschiavo:
“Wir wohnen da schon lange und sind da zu Hause. Wir haben noch nie an einem Ort so lange gelebt wie in Poschiavo.”
Zitat in Manfred Durzak, Gespräche über den Roman. Formbestimmung und Analyse, Frankfurt am Main 1976, S. 295.
Geheimtipp
Die Ausstellung kann von Montag bis Freitag, 10:00-12:00 bzw. 15:00-17:00 besucht werden. Der Eintritt ist frei, doch muss man sich zuvor unter T +41 79 741 05 70 telefonisch anmelden.
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