Das Unerwartete: Auf den Spuren Wolfgang Hildesheimers durch Poschiavo

Leicht
2.4 km
1:30 h
31 Hm
30 Hm
Wolfgang Hildesheimer am Eingang zum Garten der Casa Gay
Devon House in Via dei Palazzi

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Via dei Palazzi, Poschiavo
Im "Unerwarteten" sah der deutsche Schriftsteller und Künstler Wolfgang Hildesheimer (1916-1991), der in Poschiavo seine Wahlheimat gefunden hatte, das eigentliche Charakteristikum der Valposchiavo. Auf diesem Rundgang spazieren wir  auf den Spuren Wolfgang Hildesheimeres durch Poschiavo und entdecken den Ort durch die Augen dieses wichtigen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts.
Technik 1/6
Kondition 1/6
Höchster Punkt  1037 m
Tiefster Punkt  1007 m
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Start
Touristinfo am Bahnhof Poschiavo
Ziel
Ristorante La Motrice, Poschiavo
Koordinaten
46.324827, 10.054609

Details

Beschreibung

“Das Unerwartete! Im Puschlav stösst man darauf, nicht nur in der Natur, sondern auch in den Dörfern, vor allem in Poschiavo, dem zentralen Ort, dessen Eigentümlichkeiten jeder Vorbereitung spotten. An den Schiefen Turm von Pisa gewöhnt man sich sofort, er ist ein Monument, man ist auf ihn vorbereitet. Aber die Erfahrung des Unerwarteten, des Seltsamen, Einmaligen, ja Exzentrischen, vor allem, wenn es von Menschen belebt und von Leben beseelt wird, wird niemals zur Routine. Jeder neue Anblick ist ein Nachvollzug des ersten Erlebnisses.”

Mit diesen Worten äussert sich Wolfgang Hildesheimer in seinem Text “Erlebnis des Unerwarteten” (Merian 14/8 1961). Im Herbst 1956 hat Hildesheimer, der unter dem »entsetzlichen bayerischen Klima« leidet, Poschiavo für sich entdeckt: »Poschiavo! Es hat die richtige Höhe, das richtige Klima, die richtigen Leut.« Nach anfänglichen Schwierigkeiten, da die eidgenössische Fremdenpolizei das Aufenthaltsgesuch ablehnte, konnte - nach einer Fürsprache des Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt - als eine Figur des »geistigen Lebens« Wolfgang Hildesheimer mit seiner Frau Silvia sich 1957 in Poschiavo niederlassen:

“Hier ist es herrlich, wunderbares Wetter, herrliche Luft, Wohnung bis auf Diele und Gästezimmer eingerichtet, ... Veltliner Wein fliesst in Hülle und Fülle, Melonen, Bel Paese, und natürlich bin ich vor lauter Einrichten noch nicht zur Arbeit gekommen. Dies in Stichworten unser Zustand.”

So Hildesheimer in einem Brief an Toni und Hans Werner Richter im August 1957.

1982 wurde Wolfgang Hildesheimer und seiner Frau die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Poschiavo verliehen. Er starb am 21. August 1991 in Poschiavo; seine Gattin Silvia, Malerin, im November 2014

Wolfgang Hildesheimer lebte über 30 Jahre in Poschiavo:

“Wir wohnen da schon lange und sind da zu Hause. Wir haben noch nie an einem Ort so lange gelebt wie in Poschiavo.”

Zitat in Manfred Durzak, Gespräche über den Roman. Formbestimmung und Analyse, Frankfurt am Main 1976, S. 295.

Geheimtipp

Im Augustinerinnenkloster am Kirchplatz hinter der Kirche San Vittore Mauro sind 22 Collagen von Wolfgang Hildesheimer permanent ausgestellt.

Die Ausstellung kann von Montag bis Freitag, 10:00-12:00 bzw. 15:00-17:00 besucht werden. Der Eintritt ist frei, doch muss man sich zuvor unter T +41 79 741 05 70  telefonisch anmelden.

Anfahrt

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der RhB nach Poschiavo.

Parken

Kostenpflichtige Parkplätze vorhanden.

Verantwortlich für diesen Inhalt: Valposchiavo Turismo.

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